Einführung
Wenn wir träumen, erholen wir nicht nur unseren Körper und Geist. Wir bereisen verwunschene Welten, haben Kräfte, die an keine physikalischen Regeln gebunden sind, wir leben Leben, die wir in der Realität nicht leben können. Meist folgen diese Träume keiner bestimmten Narrative, sind größtenteils zusammenhangslos, als würden wir mit einem Fuß eine andere Welt betreten, aber mit dem Verstand noch in unserem Jetzt sein. Träume sind am intensivsten, wenn wir einschlafen oder aufwachen. An das, was dazwischen ist, können wir uns nicht erinnern und, wenn wir nicht aufpassen, vergessen wir auch die anderen Träume.
Was, wenn unser Geist wirklich jede Nacht in eine andere Welt reist? Was, wenn diese Welt unserer ähnelt, aber doch ganz anders ist? In einer nahen Zukunft wird es der Menschheit möglich sein Träume zu lesen und diese Welt zu erforschen. Uns erwartet eine Welt voller wunderlicher Landschaften und Spezien.
Illustrierte Karte der Inseln der Träume
Die Inseln der vergessenen Träume gehören zu einer gigantischen Vulkanformation, die sich im Meer des Vergessens aus dem Ozean erhoben hat. Über die Jahrmillione, in denen sich die tektonischen Platten weiter bewegt haben, sind Krater entstanden und wieder erkaltet. Dieser Prozess sorgte dafür, dass auf relativ geringem Raum unterschiedlichste klimatische Bedingungen entsanden.

Kapitel 1
Der Rote Daumen Landschaftsillustration
Der rote Daumen illustrierte Karte
Der rote Daumen
Im nord-östlichen Teil des Wüstenkraters gelegen ist der rote Daumen der heißeste bisher erforschte Ort der Inseln. Während die Temperaturen in diesem großen Tal an seiner Oberfläche so heiß werden, dass der Sand zu Glas verschmitzt, können Lebewesen in seinen kühleren Schluchten überleben. Über eine schiere Unendlichkeit zieht sich durch diese das Schmelzwasser der umgebenden Berge und gräbt sich dabei immer weiter in jene unwirkliche Landschaft. Mit dem Wasser wird auch das kostbare Rote-Mineral vom Gebirge in die Lande getragen, von dem fast jedes Lebewesen abhängig ist. So ist der Purpurstrom nicht nur der größte Fluss der Inseln, sondern auch die Vene, die alle Organismen am Leben hält.
Brutflug der Schluchtsegler Illustration
Jedes Jahr im Winter, wenn der Purpurstrom so gut wie trocken ist, begibt sich der Schluchtsegler auf seine lange Reise durch den Wüstenkrater, um zu seinem Nistplatz im roten Daumen zu gelangen. Dort ist er sicher vor größeren Räubern. Fast wie schwerelos gleitet er durch die Schluchten und nutzt dabei die Aufwinde, die beim verdunsten des kühleren Flusswassers entstehen.
Der Schluchtsegler Allgemeininformationen
Schluchtsegler Anatomie und Paarungsverhalten
Nest des Schluchtseglers Illustration
Am Nistplatz angekommen legt jeder Schluchtsegler tausende Eier oral an die überhängenden Felsen. Solange er im Schatten ist, funktioniert sein mit Rotem-Mineral angereicherter Speichel als starker Kleber. Während die Eier weiter wachsen, kann man bei der richtigen Beleuchtung erkennen, dass die Vorfahren dieser Flugtiere früher einmal die Meere bewohnt haben.
Schluchtsegler Brutschlucht Illustration
Sobald die Eier gelegt sind bleibt den ausgewachsen Tieren nur noch ein Sinn im Leben. Instinktiv stellen sie ihr eigenes Wohl hinter das der Eier. Nur um zu trinken verlassen sie die Felsüberhänge. Den Rest des Tages versuchen sie mit ihren Schwingen das Gelege vor neugierigen Blicken zu schützen.
Der Tod der Schluchtsegler Illustration
Während die Wochen immer heißer werden, sterben die Schluchtsegler einer nach dem anderen, bis ihre Kadaver und frühreife Eier den Boden bedecken. Sie warten auf den Sommer und damit auf das rettende Wasser aus den Bergen, welches ihre Eier zurück in den Süden tragen soll. 
Eine Putzkolonne der Wanderkruste Illustration
Doch in diesen unwirklichen Landen wird nichts verschwedet. Ein Schwarm von Wanderkrusten hat die Brutgebiete erreicht. Die sonst in den Seen des Wechselbeckenfeldes beheimateten, gepanzerten Tiere rotten sich jährlich in großen Wandergruppen zusammen und krabbeln durch das ausgetrocknete Flussbett, um als erster an diesem Festmahl Teil zu haben.
Flutung der Roten Schlucht Illustration
Nach Tagen der Trockenheit kündigt ein Grollen die nahenden Fluten an. Wer sich nicht richtig in Stellung bringt, ist auch durch einen harten Panzer nicht vor allen Schäden sicher.
Schwimmende Schluchtseglereier Illustration
Die Vibrationen der Wellen lockern auch die letzten am Überhang befestigten Eier. Der Fluss kann diese nun in die Heimat der Schluchtsegler treiben. Vor ihnen liegt eine Reise durch die große Wüste der Hauptinsel, dabei warten große Gefahren und Hindernisse auf ihrem Weg, die es zu überwinden gilt.
Der Purpurfluss bei Dämmerung Landschaftsillustration

Kapitel 2
Wechselbeckenfelder Landschaftsillustration
Das Wechselbeckenfeld illustrierte Karte
Das Wechselbeckenfeld
Im Westen des roten Daumens liegt eine trockene Ebene aus Hügeln und Kratern. Im Winter liegt das Flussbett an dieser Stelle komlett trocken, aber wenn das Schmelzwasser Anfang des Sommers kommt, formt es jedes Jahr einen neuen Weg durch diese Gegend. Neue Becken und Bäche entstehen, die diese Landschaft in eine Ebene voller Leben verwandeln.
Museum der vergessenen Träume Illustration
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